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2020

François Roux

Für das Buch: Die Summe unseres Glücks

Piper Verlag, München (Übersetzung: Elsbeth Ranke) 2015
Originaltitel: Le bonheur national brut
Albin Michel, Paris 2014

Die Jury zeichnet in diesem Jahr den französischen Schriftsteller François  Roux aus für seinen 2015 in der deutschen Übersetzung von Elsbeth Ranke im Piper Verlag erschienenen Roman Die Summe unseres Glücks (Original: Le bonheur national brut, Albin Michel, Paris 2014;).

Mit großer erzählerischer Kraft verdichtet der Autor den Werdegang von vier Schulfreunden zwischen 1981 und der Jahrtausendwende und zeichnet auf beeindruckende Weise mit diesem Generationenportrait ein Panorama der sich wandelnden französischen Gesellschaft der jüngsten Zeit.

Ausgehend von der Aufbruchsstimmung, die Mitterands historischer Wahlsieg am 10. Mai 1981 hervorrief und mit der weit weniger euphorischen Wahl François Hollandes 31 Jahre später endend, fragt François Roux in seiner scharfen sozialen Analyse und dank der psychologischen Durchdringung seiner Figuren, was von den Träumen und Idealen geblieben ist, welche die vier jungen Männer in ihrer bretonischen Provinz hegten, bevor sie sich kurz nach dem Abitur trennten. Welche Opfer und Enttäuschungen mussten sie im Privaten und im Beruflichen bringen, um im gnadenlosen Konkurrenzkampf weiterzukommen – Rodolphe in der Politik, Tanguy in der Wirtschaft, Benoît und Paul in Kunst und Kultur? 

François Roux, geboren 1957, ist Regisseur von Werbefilmen, Dokumentarfilmen und Musikvideos. Er hat auch bei mehreren Kurzspielfilmen Regie geführt, die auf zahlreichen Festivals in Frankreich und im Ausland gezeigt wurden. Er ist außerdem als Dramatiker und Theateregisseur tätig: Er schrieb und inszenierte Petits Meurtres en famille (2006) und ist Autor von zwei weiteren Stücken, À bout de souffle (2007) und La Faim du loup (2010). Sein erster Roman, La Mélancolie des loups, erschien 2010 bei Éditions Léo Scheer. Neben Le bonheur national brut veröffentlichte er die Romane Tout ce que on rêvait (Albin Michel, 2017) und Fracking (Albin Michel, 2018).

Pandemiebedingt musste die Verleihungszeremonie im Dresdner Kulturpalast leider ausfallen. An dieser Stelle veröffentlicht die Stiftung diesen Filmbeitrag.